
Geschrieben von Marianne Karin Ulriksen Kappfjell. Übersetzt ins Deutsche von Thomas Alexander Braathen. Zeichnung von Ramona Kappfjell. Photo und Film von Ole Henrik Kappfjell und Merethe Kvandal.
Eine Familie sein, darinstehen, zusammenstehen. Unter ständigem Druck, ohne Stimme, unsichtbar. Unbedeutend.
Leo Andreas, Christian, Ramona, Mikal Anta, Per Anders, Marianne.
Der Berg und das Rentier, die uns eine Zukunft geben, eine Identität.
Wir haben eine Vergangenheit, eine Geschichte. Generation nach Generation.
Wissen, das erzählt und gelebt wird, wird durch Uralte Migrationsrouten vermittelt.
Ohrmarke, besessen, geerbt und gegeben.
Überleben, überleben, überleben,
“Wir sind immer noch hier”

In einem Traum stehe ich in einem Hang, die Berge verbluten, während Maschinen bohren, krachen, klopfen und donnern.
Das Rentier findet keinen Weg und wirbelt hin und her. Mit flachen Ohren und panischer Blick. Das Kalb wird geworfen.
Ich schreie, schreie und schreie, aber niemand hört.
Es kommt kein Ton heraus.
Mikal Anta fällt, Leo fällt, Ramona und Christian fallen, ich falle, Per Anders fällt.
Der Berg bietet keine Anhaftung, und niemand sieht und niemand hört.
Ich erreiche sie nicht.
Eine Baustraße, wir stehen und beobachten. Große, raue Felsen und große, scharfe Risse dazwischen.
Eine Renkuh sucht, grunzt, sucht und läuft in großen Kreisen.
Wo ist das Kalb?
Dann hören wir ein kleines Grunzen die Straße hinunter. Zwischen den Steinen.
Ohnne miesie.
Das kleine Kalb. Es fiel zwischen die rauen scharfen Steine auf der Straße. Es zittert in den Bergen und es wird still zwischen den Felsen.
Dann grunzt es überall wieder. Ohnne misie, überall. Kälber, die zwischen die Steine gefallen sind. Alle Kälber.

STOPPEN SIE DIE MASCHINEN!
Es ist unsere Zukunft, die zwischen den Steinen eingeklemmt ist und stirbt.
STOPPEN SIE DIE MASCHINEN!
Die Windkraftentwicklung auf Øyfjellet ist unnötig und rechtswidrig